Apple AirPods Max im Test (2024)

Die Apple AirPods Max überzeugen in fast jeder Hinsicht. Klang und ANC sind hervorragend, der Transparenzmodus der beste auf dem Markt. Die Integration in iOS ist sehr gut, die Latenz sehr gering. Selbst das belächelte Smart-Case hat positive Aspekte. Der Preis von 600 Euro ist hoch, die AirPods Max Luxus – auch für die Ohren.

Inhaltsverzeichnis

  1. 1 Purer Luxus – für die Ohren
    1. Die Technik der AirPods Max
    2. Adaptiver EQ, ANC, Transparenzmodus und 3D-Audio
    3. Klinke nur über einen Adapter, kein USB-Audio
    4. Über 20 Stunden Batterielaufzeit
    5. Bedienung über digitale Krone
    6. Keine App, Einstellung direkt in iOS
    7. Smart-Case, Verarbeitung und Tragekomfort
  2. 2 Klang, ANC, Transparenz, 3D-Audio, Telefonie, Latenz und Fazit
    1. Klang der AirPods Max
    2. Hervorragendes ANC mit wenig Windanfälligkeit
    3. Hervorragender Transparenzmodus
    4. 3D-Audio für virtuellen Raumklang
    5. Gute Telefonie
    6. Latenz im Vergleich
    7. Fazit

Ende 2020 hat Apple den ersten eigenen Over-Ear-Kopfhörer vorgestellt: die AirPods Max. Nach anfänglich langen Lieferzeiten ist Apples ANC-Kopfhörer inzwischen mit einer Lieferdauer von rund zwei Wochen erhältlich. Wie bei den AirPods und AirPods Pro setzt der Hersteller auf eine enge Verzahnung mit dem eigenen mobilen Betriebssystem iOS und auf teils bereits von anderen Produkten bekannte Design-Aspekte wie die digitale Krone der Apple Watch. In anderen Bereichen geht Apple erneut bewusst andere Wege als die Konkurrenz.

Apples AirPods Max kosten derzeit 612,70 Euro und sind in den Farben Space Grau, Silber, Sky Blau, Grün und Pink erhältlich. Auf Wunsch graviert der Hersteller den Kopfhörer an der nach hinten gerichteten Oberseite der linken Ohrmuschel kostenlos mit einem Text, der auch Emojis enthalten kann. Bis zu 14 Zeichen sind maximal möglich. Werden nur Emojis genutzt, sind diese auf sieben Stück begrenzt.

Im Lieferumfang sind neben den AirPods Max ein Smart-Case in der Farbe des Kopfhörers und ein weißes Lightning-auf-USB‑C-Kabel enthalten.

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Die Technik der AirPods Max

Fast 400 g Aluminium und Technik

Apples geschlossener Over-Ear-Kopfhörer wiegt 384,8 g, das beiliegende Smart-Case weitere 134,5g. Die Abmessungen der AirPods Max belaufen sich auf 168,6 × 187,3 × 83,4mm (B × H × T). Das Modell gehört somit zu den schweren Kopfhörern, der jüngst getestete Razer Opus (Test) wiegt zum Vergleich 265 g, was wiederum schon über dem Gewicht der Sony WH-1000XM3 (Test) und der Sony WH-1000XM4 (Test) liegt.

Der Kopfbügel teilt sich im oberen Kopfbereich in zwei Stränge auf und setzt in der Mitte auf ein luftdurchlässiges Netzgewebe. Dies soll für eine gleichmäßige Gewichtsverteilung sorgen und den Druck auf den Kopf reduzieren – mit beidem haben die AirPods Max tatsächlich kein Problem. Der sichtbare Bereich der Bügel an der Ohrmuschel wird von Apple aus Edelstahl gefertigt, lässt sich je nach Kopfgröße anpassen und hält sicher in Position. Die runde Aufnahme an den Ohrmuscheln erlaubt eine leichte Anpassung an die Kopfform in der Vertikalen, einklappen lässt sich der Kopfhörer jedoch nicht.

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H1-Chip, Bluetooth 5.0 und AAC

Bei den dynamischen Treibern mit einem Durchmesser von 40 mm handelt es sich um Eigenentwicklungen von Apple. Der Hersteller nennt einen Motor aus Doppelring-Neodym-Magneten, der die harmonische Verzerrung bei unter 1Prozent innerhalb des gesamten hörbaren Spektrums bringen soll – selbst bei maximaler Lautstärke.

In jede Ohrmuschel ist zudem Apples eigener H1-Chip integriert, der auch in den AirPods Pro und der aktuellen Generation der AirPods zum Einsatz kommt. Er ermöglicht in Verbindung mit einem iPhone unter anderem eine Sprachsteuerung über „Hey Siri“, ohne dass man die Bedienung des Kopfhörers oder des Smartphones nutzen muss, steuert aber auch den adaptiven Equalizer, die aktive Geräuschunterdrückung, den Transparenzmodus und 3D-Audio.

Für die Funkverbindung setzt Apple erneut auf Bluetooth 5.0, bei den Audio-Codecs werden SBC und AAC geboten – ein HD-Codec fehlt den AirPods Max somit. Dank „Bluetooth Multi-Connect“ können die AirPods Max mit zwei iOS-Endgeräten gleichzeitig verbunden werden. Zudem ist es möglich, die Wiedergabe nahtlos zwischen diesen zu wechseln. Mit Android klappt das nicht. Setzt der Nutzer weitere Apple-Geräte wie ein iPad oder ein MacBook ein, auf dem ebenfalls seine Apple-ID angemeldet ist, verbinden sich die AirPods Max wie die AirPods Pro automatisch mit diesen und wechseln immer auch zwischen dem aktiv genutzten Gerät mit der Wiedergabe hin und her. In der Praxis kann diese Funktion allerdings dann störend sein, wenn man eine Wiedergabe vom iPad gar nicht durch eine parallel aufgerufene App auf dem iPhone stören möchte.

Viele Sensoren und gleich 9 Mikrofone

Apple setzt in den AirPods Max auf fünf verschiedene Sensoren. Neben einem optischen Sensor in jeder Ohrmuschel, der die automatische Pausierung und Fortsetzung der Wiedergabe steuert, kommen zudem in jeder Ohrmuschel ein Positionssensor, ein Magnetsensor zur Erkennung des Smart-Cases und ein Beschleunigungssensor um Einsatz. In der linken Ohrmuschel ist darüber hinaus ein Gyrosensor verbaut.

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Für die aktive Geräuschunterdrückung verbaut Apple insgesamt acht Mikrofone. Drei in jeder Ohrmuschel sind nach außen gerichtet, um Umgebungsgeräusche einzufangen, eines ist nach innen gerichtet und überwacht den abgespielten Klang. Zwei dieser acht Mikrofone sowie ein zusätzliches dienen der Stimmerfassung und werden auch bei der Telefonie genutzt.

Adaptiver EQ, ANC, Transparenzmodus und 3D-Audio

Über einen adaptiven EQ passt Apple den Klang nicht nur der Umgebung entsprechend an, sondern auch an die individuelle Passform und Versiegelung, die durch die Ohr­polster entstehen. Hierbei kommt das nach innen gerichtete Mikrofon zum Einsatz, indem es den wahrgenommenen Ton mit dem beabsichtigten Ton abgleicht und gegebenenfalls Anpassungen an den Frequenzen vornimmt.

Auch bei der Nutzung der aktiven Geräuschunterdrückung passt sich der Klang mithilfe von „Computational Audio“ je nach Sitz und Bewegung des Kopfhörers in Echtzeit an. Dies lässt sich im Alltag tatsächlich auch wahrnehmen, wenn man beispielsweise vor einem Notebook sitzt, auf diesem etwas abspielt und dann nicht nur den Kopf bewegt, sondern auch den Kiefer, wodurch sich der Sitz der AirPods Max leicht ändert.

Neben der Geräusch-Eliminierung über ANC bieten die AirPods Max wie die AirPods Pro einen Transparenzmodus, über den sich die Umgebungsgeräusche über die Mikrofone an die Ohren des Trägers weiterleiten lassen.

Darüber hinaus bieten die AirPods Max 3D-Audio beziehungsweise Spatial Audio. Diese Technik nutzt die Beschleunigungs‑ und Gyrosensoren in den AirPods Max und im iPhone oder iPad, um Kopfbewegungen und Bewegungen des Geräts zu verfolgen und aufeinander abzustimmen, so dass der Klang für den Nutzer immer aus der Richtung der Wiedergabequelle erfolgt.

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Klinke nur über einen Adapter, kein USB-Audio

Apple stattet die AirPods Max nur mit einem einzigen Anschluss aus: Lightning. Eine klassische analoge Buchse weisen die Kopfhörer nicht auf. Über das mitgelieferte Lightning-auf-USB-C-Ladekabel oder ein anderes USB-auf-Lightning-Kabel kann keine Musik über einen Windows-PC oder Mac abgespielt werden. USB-Audio wird von den AirPods Max demnach nicht unterstützt. Um die AirPods Max beispielsweise mit dem Bord-Entertainment im Flugzeug oder anderen analogen Zuspielern nutzen zu können, bedarf es eines Adapters. Apple selbst verkauft ein Lightning-auf-3,5-mm-Klinke-Kabel für 39 Euro. Der nur 10 Euro teure Adapter von Lightning auf einen Klinkenanschluss, der auch iPhones beiliegt, ist mit den AirPods Max hingegen nicht kompatibel. Das von Apple angebotene Adapterkabel ist aktiv, also kein rein passiver Adapter.

Werden die AirPods Max über das Kabel genutzt, müssen sie eingeschaltet sein – ein rein passiver Betrieb ohne digitale Bearbeitung des Signals ist nicht möglich. Funktionen wie ANC und die Lautstärkesteuerung über die digitale Krone sind weiterhin uneingeschränkt möglich. Werden die AirPods Max im Kabelbetrieb abgesetzt, wird der Ton ausgeschaltet. Da über die analoge Klinke kein Pausensignal an die Quelle gesendet werden kann, läuft diese weiter. Sobald man den Kopfhörer wieder aufsetzt, setzt auch die Tonausgabe fort, nur eben an der Stelle, an der die analoge Quelle gerade ist. Eine gute Lösung, die zeigt, auf welche Kleinigkeiten Apple geachtet hat.

Über 20 Stunden Batterielaufzeit

Apple gibt für die AirPods Max eine Batterielaufzeit von bis zu 20Stunden bei aktiver Geräusch­unterdrückung (ANC) oder im Transparenz­modus und bis zu 20Stunden für die Videowiedergabe bei aktiviertem 3D-Audio an. Im Test hielten die AirPods Max bei mittlerer Lautstärke und gemischter Musikwiedergabe 21,5 Stunden mit aktiviertem ANC durch. Die angegebene Akkulaufzeit wird somit leicht überschritten.

Das Laden der AirPods Max erfolgt mittels Lightning-Anschluss statt USB Typ C. Ein Lightning-auf-USB‑C-Kabel liegt bei, ein Netzteil nicht. Sind die AirPods Max entladen und werden für 5 Minuten geladen, kann rund 90 Minuten Musik wiedergegeben werden – auch in diesem Punkt sind Apples Angaben zutreffend.

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Verschiedene Stromsparmodi je nach Ablageort

Einen Ein-/Ausschalter besitzen die AirPods Max nicht. Durch das Einlegen in das Smart-Case werden die AirPods Max automatisch in den Standby-Modus versetzt. Probleme mit einem zu hohen Verbrauch im Standby hat Apple mit der Firmware 3C39 aus der Welt geschafft. Durch das Update ist der Akkuverbrauch im Smart-Case deutlich reduziert worden, so dass sich die Kopfhörer weniger stark selbst entladen.

Apple unterscheidet dabei verschiedene Stromsparmodi. Wenn der Kopfhörer abgesetzt und 5 Minuten lang außerhalb des Smart-Cases nicht bewegt wird, wird er in einen Stromsparmodus versetzt. Erst nach 72 Stunden ohne Bewegung außerhalb des Smart-Cases wechseln die AirPods Max jedoch dann in einen Stromsparmodus, in dem Bluetooth und die Funktion „Wo ist?“ ausgeschaltet werden, um die Batterieladung weiter zu schonen. Wird das Modell hingegen unmittelbar in das Smart-Case gelegt, wird es sofort in den ersten Stromsparmodus versetzt und schon nach 18 statt 72 Stunden im Smart-Case wechseln die AirPods Max in den energieeffizienten Stromsparmodus, der Bluetooth und „Wo ist?“ ausschaltet.

Apple AirPods MaxSony WH-1000XM4Montblanc MB 01Sennheiser Momentum 3 Wirelessbeyerdynamic Amiron wireless copper
Wandlerprinzipdynamisch, 40 mmdynamisch, 42 mmTesla, dynamisch
BauformGeschlossen
Frequenzgangk. A.4–40.000 Hz (Kabel), 20–40.000 Hz (Bluetooth, LDAC)10–20.000 Hz6–22.000 Hz5–40.000 Hz (Kabelbetrieb)
Nennimpedanzk. A.32 Ohm100 Ohm passiv, 470 Ohm aktiv32 Ohm
Kennschalldruckk. A.101 dB (Kabel, passiv), 105 dB (Kabel, aktiv)100 dB99 dB100 dB
Klirrfaktor< 1 %k. A.< 1 %< 0,3 % (1 kHz, 100 dB SPL)< 0,05 % bei 500 Hz
KabelLightning-auf-AUX (optional)3,5-mm-Klinke, 1,2 m3,5-mm-Klinke auf USB-C3,5-mm-Klinke3,5-mm-Klinke, 4-polig, 1,2 m
Bluetooth5.04.2
Unterstützte CodecsSBC, AACSBC, AAC, LDACSBC, aptX Adaptive, AACSBC, aptX, aptX LL, AACSBC, aptX, aptX HD, aptX LL, AAC
Akkulaufzeit20 Stunden (mit ANC)30 Stunden (mit ANC)20 Stunden (ohne ANC)17 Stunden (mit ANC)30 Stunden
Ladezeit2 Stunden3 Stunden2 Stunden3 Stunden2 Stunden
Akkukapazitätk. A.730 mAh330 mAh1.050 mAh
LadebuchseLightningUSB-C
Gewicht (ohne Kabel)385 g251 g280 g306 g400 g

Bedienung über digitale Krone

Bei der Steuerung und Bedienung der eigenen Geräte war Apple schon immer für Neuerungen gut – so auch bei den AirPods Max. Anstatt mehrere Tasten auf eine oder beide Ohrmuscheln zu verteilen, setzt Apple auf die von der Apple Watch bekannte digitale Krone zur Lautstärke-Anpassung und Wiedergabesteuerung und nur auf eine weitere Taste zur Geräuschkontrolle. Letztere schaltet also zwischen ANC und Transparenzmodus durch, auf Wunsch auch zur Deaktivierung beider Modi, sofern in den Einstellungen entsprechend konfiguriert. Auf eine Touchsteuerung verzichtet der Hersteller bei den AirPods Max gänzlich.

Durch das Drehen der Krone wird die Lautstärke angepasst. In welche Richtung es lauter bzw. leiser werden soll, lässt sich in den Einstellungen der AirPods Max unter iOS selbst auswählen. Wird die Krone gedrückt, wird die Musikwiedergabe gestartet, pausiert oder ein Anruf angenommen. Drückt man die Krone zwei Mal, wird zum nächsten Titel gesprungen, dreimaliges Drücken springt hingegen einen Titel zurück. Wer nicht auf die Sprachaktivierung „Hey Siri“ zurückgreifen möchte, um den digitalen Assistenten zu starten, kann zudem die Krone gedrückt halten, um ihn zu aktivieren. Durch diese Belegung schafft es Apple mit nur zwei Bedienelementen, eine vollständige Steuerung aller Funktionen über den Kopfhörer zu ermöglichen. Sowohl die digitale Krone als auch die Taste zur Geräuschkontrolle bieten klare Druckpunkte und lassen sich sehr gut bedienen. Vor allem über die Krone ist die Lautstärke sehr genau einstellbar und in viel feineren Schritten zu justieren als über Tasten. Nach der richtigen Taste an der Ohrmuschel sucht man anders als bei manchem Konkurrenten bei den AirPods Max zudem nie, man trifft durch die Aufteilung vor und hinter den Ohrbügeln immer die richtige Taste.

Wie bereits erwähnt, bieten die Apple AirPods Max Auto-Play und Auto-Pause. Die Wiedergabe wird somit pausiert, wenn die Kopfhörer vom Ohr genommen werden, und setzt automatisch fort, wenn sie wieder aufgesetzt werden. In der Praxis funktioniert diese Funktion sehr gut und führt weder zu einem ungewollten Pausieren noch zu einer ungewollten Wiedergabe. Derartige Bewegungen und Aktionen, die eine Funktion auslösen sollen, erkennt Apple auch bei den AirPods Max hervorragend.

Ungewollte Eingaben beim Absetzen

Fehleingaben bei der Bedienung sind trotzdem sehr selten, selbst ein Drehen an der Krone, wenn diese gedrückt wird, erfolgt in der Regel nicht. Eine Eigenheit, die man nur durch eine Anpassung der Nutzungsgewohnheit abstellen kann, ergibt sich aber aus der Position der beiden Bedienelemente der AirPods Max an der Oberseite der rechten Ohrmuschel. Beim Ablegen oder Zurechtrücken kommt man anfänglich häufig mit Zeige- oder Mittelfinger an die digitale Krone oder die Taste für die Geräuschkontrolle und löst diese ungewollt aus, so dass entweder die Lautstärke angepasst oder zwischen ANC und Transparenzmodus umgeschaltet wird. Nach kurzer Zeit hat man sich hieran jedoch angepasst.

Keine App, Einstellung direkt in iOS

Erneut sehr gut ist das Zusammenspiel zwischen AirPods Max und einem iOS-Gerät. Werden die AirPods Max zum ersten Mal eingeschaltet, werden sie auf einem aktivierten iPhone in der direkten Umgebung automatisch eingeblendet und lassen sich mit wenigen Bestätigungen verbinden und einrichten. Werden die Kopfhörer künftig neben einem iOS-Gerät des Nutzers aus dem Smart-Case gezogen, wird auf diesem automatisch der Ladestand eingeblendet und angezeigt, dass der Kopfhörer verbunden ist.

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Einer App für die Anpassung der AirPods Max bedarf es erneut nicht, Apple hat wie bei den AirPods Max alle Einstellungen und einen Equalizer direkt in iOS bzw. die Musik-App integriert. Kein manuelles Koppeln, kein Aktivieren des Kopplungsvorgangs auf dem Kopfhörer, keine App, die bei jedem Öffnen erst wieder eine Verbindung zu diesem aufbauen muss – das Zusammenspiel zwischen iOS und AirPods Max ist erneut ungeschlagen. Ein klassischer systemübergreifender Equalizer fehlt zwar, aber Apple erlaubt sehr wohl eine Anpassung in iOS, die kaum jemand kennt. Unter „Einstellungen > Bedienungshilfen > Audio/Visuell > Kopfhörer-Anpassung“ kann der Klang von „Ausgewogene Töne“ auf „Stimmumfang“ oder „Höhen“ umgestellt und eine vollständig eigene Audio-Konfiguration anhand von Hörbeispielen oder mit Audiogrammdaten aus der Health-App vorgenommen werden.

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Die Einstellungen der AirPods Max erreicht man wie bei den AirPods und AirPods Pro über das Bluetooth-Menü. Hier lassen sich oben genannte Einstellungen vornehmen und es kann ebenso wie über die Lautstärke-Anpassung des Kontrollzentrums zwischen den drei Geräuschmodi umgeschaltet werden. Zudem ist es möglich, die automatische Kopferkennung auszuschalten und 3D-Audio zu aktivieren.

In diesem Menü lässt sich auch die Firmware einsehen, die erneut nur automatisch im Hintergrund aktualisiert wird, ohne dass der Nutzer darauf Einfluss nehmen kann.

Auch mit älteren iPhones, iPads und Macs kompatibel

Die AirPods Max sind zu allen iPhones ab dem iPhone 6s und dem ersten iPhone SE, der Apple Watch ab der Series 1, dem iPad ab dem Air 2 und mini 4, Mac-Modellen ab 2012 und dem iPod touch der 7.Generation kompatibel. Die Audio-Freigabe, mit der sich Audio zwischen zwei AirPods-Paaren auf dem iPhone, iPad, iPod touch oder Apple TV 4K teilen lässt, unterstützen aber nur neuere Geräte.

Unter Android funktioniert überraschend viel

Die AirPods Max können grundsätzlich auch unter Android genutzt werden. Wird die Taste zur Geräuschkontrolle lange gedrückt, fängt die kleine LED an der Unterseite der rechten Ohrmuschel neben dem Lightning-Anschluss an zu blinken und das Bluetooth-Pairing ist aktiviert. Unter Android können keine Firmware-Updates oder Einstellungen der AirPods Max vorgenommen werden, eine Android-App gibt es wie gewohnt nicht.

Über die Bedienelemente der AirPods Max kann jedoch Musik gestartet, pausiert, einen Titel vor- und zurückgesprungen und die Lautstärke angepasst werden. Auch die Modi der Geräuschkontrolle funktionieren. Einen Sprachassistenten kann man über die AirPods Max unter Android aber nicht aktivieren und auch die Auto-Pause- und Auto-Play-Funktion funktioniert nicht.

Smart-Case, Verarbeitung und Tragekomfort

Smart-Case statt Reise-Etui

Wie bereits eingangs erwähnt, liegt dem Kopfhörer ein Smart-Case bei. Es handelt sich dabei nicht um ein klassisches Reise-Etui, wie man es von anderen Kopfhörern kennt, in das die Kopfhörer gelegt und verstaut werden, sondern die AirPods Max werden mit um 90 Grad zur Seite gedrehten Ohrmuscheln in das Smart-Case geschoben, von diesem aber nicht vollständig umschlossen. Das Kopfband ragt vollständig aus dem Smart-Case heraus, so dass der Kopfhörer hieran weiterhin gut getragen werden kann und die Länge des Kopfbandes insbesondere nicht jedes Mal wieder zurückgestellt werden muss, um in ein Reise-Etui zu passen. Sind die AirPods Max einmal auf den Kopf eingestellt, gibt es im Alltag keinen Grund, daran wieder etwas zu ändern – bei der Konkurrenz ist dies anders, wenn man sie in der Hülle verstaut. Unbedacht in den Rucksack mit anderen Gegenständen möchte man die AirPods Max so aber nicht stecken, da insbesondere der untere und obere Bereich der Aluminium-Ohrmuscheln nicht verdeckt werden. So lassen sich die Apple AirPods Max aber auch im Smart-Case problemlos aufladen, der Lightning-Anschluss ist in der Hülle bewusst ausgespart worden.

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Ohrmuscheln schlagen und reiben aneinander

Schon beim ersten Herausnehmen der AirPods Max aus dem Smart-Case wird jedoch ein Nachteil der Hülle offenbar. Wird der Kopfhörer herausgezogen, schlagen die beiden eingedrehten Aluminium-Ohrmuscheln mit der Seite aneinander. Dies wird nicht nur akustisch entsprechend untermalt, was den Nutzer der frisch erworbenen, 600 Euro teuren Kopfhörer zusammenzucken lässt, sondern äußert sich bis zum Drehen der Ohrmuscheln auch in einem unschönen Kratzen der Ohrmuscheln aneinander. Im Testzeitraum hat dies zwar noch keine optischen Spuren hinterlassen, im Laufe der Zeit dürfte es hierzu jedoch kommen.

Magnetische Ohrpolser lassen sich einfach austauschen

Die stoffbespannten Ohrpolster sind magnetisch befestigt und als Ersatzteil im Set für 79Euro bei Apple erhältlich. Da sie in jeder Farbvariante verfügbar sind, lassen sich so theoretisch eigene Farbkombinationen aus Kopfhörer und Ohrmuscheln umsetzen.

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Das Wechseln der Ohrpolster ist sehr einfach. Wird kurz an ihnen gezogen, ist der magnetische Widerstand überwunden und sie können ausgetauscht werden. Bei den Apple AirPods Max muss nicht mit zerbrechlichen, undokumentierten Mechanismen herumgefummelt werden, um die Ohrpolster zu tauschen, bei denen der Nutzer immer wieder die Sorge hat, dass die Ohrpolster hinterher nicht mehr richtig sitzen oder gar eingerissen sind. In der Praxis merkt der Anwender zudem nichts von der magnetischen Halterung der Ohrpolster. Sie sitzen im Alltag fest, klappern nicht und man muss keine Sorge haben, dass sie sich ungewollt lösen.

Auch Kopfband und Ohrmuscheln sind im Handumdrehen getauscht

Auch das Kopfband der AirPods Max lässt sich im Handumdrehen tauschen, sollte es beschädigt werden, indem mit einem dünnen Metallstift durch ein kleines Loch in der Ohrmuschel wie bei einem SIM-Kartenslot eine Feder gedrückt wird. Das Kopfband kann dann einfach aus der Ohrmuschel gezogen werden, da es nur mit vier Kontakten ohne jedes Kabel die Verbindung herstellt. Kabelbrüche an dieser kritischen Stelle sind somit ausgeschlossen. Bei einer Reparatur kann so sehr schnell auch eine Ohrmuschel einzeln ersetzt werden.

Die Verarbeitung ist erneut hervorragend

Die Verarbeitung der AirPods Max ist wie von Apple gewohnt hervorragend. Alle Teile sind sehr passgenau, weisen keine ungewollten Spaltmaße auf, sind sehr sauber gefräst und auch kleinste Löcher sind perfekt verarbeitet. Selbst am langen LED-Streifen, der an der linken Ohrmuschel in das Aluminium eingelassen ist, ist mit bloßen Fingern kein Übergang zu spüren.

Angenehmes Tragegefühl, gute Abdichtung

Die Apple AirPods Max tragen sich auch bei längerer Nutzung sehr angenehm. Das vergleichsweise hohe Gewicht ist dabei nicht störend. Positiv hervorgehoben werden muss die rasterlose Einstellung des Kopfbandes. Der Schiebemechanismus mit gutem Widerstand erlaubt eine sehr genaue Einstellung der Länge. Unter den Ohrpolstern schwitzt man in der Sonne etwas, jedoch weniger stark als unter Kunstleder-Ohrpolstern der Konkurrenz. Das Aluminium der Ohrmuscheln bleibt kühl. Passt man ihren Sitz etwas beherzter an oder drückt man von außen auf sie, hört man ähnlich wie bei einem Blasebalg die Luft durch die Ohrpolster strömen.

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Beim Tester dichteten die Ohrpolster zunächst nicht vollständig die Ohren ab. Im unteren Bereich der rechten Ohrmuschel blieb eine kleine Lücke, an der das Ohrpolster unter dem Ohr keinen Kontakt zum Kopf hatte. Mit einer besseren Anpassung des Kopfbandes und nach ein paar Tagen Tragezeit hatte sich jedoch auch dies erledigt.

Die Ohrmuscheln der AirPods Max lassen sich nicht um 180 Grad drehen, sondern können nur nach vorne um 90 Grad gedreht werden – wie sie auch im Smart-Case verweilen. Nach hinten können sie hingegen nur um wenige Grad gedreht werden. In der Praxis bedeutet dies, dass die AirPods Max nicht mit anliegenden Ohrmuscheln um den Hals getragen werden können, wenn man sie zwischendurch absetzen möchte. Die Ohrmuscheln können dann nur mit der inneren, offenen Seite nach vorne getragen werden, so dass das Aluminium-Gehäuse auf der Kleidung aufliegt.

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Apple AirPods Max im Test (2024)

FAQs

Are AirPods Max really worth it? ›

While the pair do have a few hiccups, there's no denying the AirPods Max are some of the best over-ear headphones on the market. With their premium design, competitive sound profile and Spatial Audio feature, they're an outstanding choice for Apple users who are prepared to make a significant investment.

Do AirPods Max have a good mic? ›

This is very apparent with the AirPods Max. Though playback audio quality is pretty good no matter what source you use, for whatever reason, the same can't be said about the microphone.

Are AirPods Max 2 coming out? ›

Release Date (Expected): Second Half 2024—First Half 2025

Analyst Jeff Pu also confirms he is expecting a late 2024 launch window, with USB-C as the major new feature. He says Luxshare ICT and Hon Teng in China will assemble the AirPods Max.

Are AirPods Max high end? ›

However, the Beats have a better overall battery performance and can be used via analog or wired USB-C. The Bose QuietComfort Headphones Wireless and the the Apple AirPods Max Wireless are both high-end headphones.

Who is the target audience for AirPods Max? ›

It's clear that the AirPods Max are geared for those who are willing to pay more for high-quality audio. As Somani pointed out, the emphasis is also on features like Spatial audio, an effect that makes it feel like the sound is coming from a surround sound speaker rather than from your AirPods Max.

Should I wear Airpod Max to the gym? ›

My colleague Kate Kozuch has explained that wearing AirPods Max during workouts is even riskier than I thought, as damage caused by water is not covered under warranty. So, if you sweat a lot, that could leave you open to a bigger problem, and one that Apple would say is not their problem.

Is Apple AirPods Max good for meetings? ›

The Apple AirPods Max headphones can be a game changer, making mobile meetings easier to hear no matter where the listener sits. While the AirPods Max allow for noise canceling — a critical feature in noisy offices and homes — the headphones also include a transparency mode.

Why are Airpod Max so quiet? ›

Reasons Why Your AirPods Are so Quiet

Because your iPhone controls the volume, there are sometimes issues related to the phone instead of the actual ear pieces. You could also be having pairing issues, problems with various sound settings, or even get lower sound because the AirPods' power is dropping too low.

Can I answer calls on Airpod Max? ›

To control phone calls, use the Digital Crown: Press once to answer or end a call. Press twice to reject an incoming call. Press once to answer a second incoming call and put the first call on hold.

Are AirPods Max waterproof? ›

Apple's website notes that the AirPods Max are not sweat- or water-resistant. (Only the AirPods (3rd generation) and AirPods Pro (2nd generation) are IPX4 rated.) And reports of condensation are not new.

Are AirPods Max getting an upgrade? ›

According to well-connected Bloomberg reporter Mark Gurman, Apple will introduce a new version of the AirPods Max in late 2024. Here's what we expect from the new version of Apple's premium over-ear headphones, followed by some potential features that we hope to see but are still unconfirmed for AirPods Max 2.

Can I trade in AirPods Max? ›

You can trade in your used Apple AirPods Max in any condition, even broken! We buyback all electronics and provide easy trade in cash offers in order to provide an alternative to electronic waste and put money in your pocket! Simply select the attributes and condition of your device to receive an offer.

Is Airpod Max uncomfortable? ›

So, the bottom line is that, to me, the AirPods Max have excellent build quality, excellent noise reduction (both active and passive), are very comfortable even after waring them for extended periods of time, and have a sound signature that makes them great for both music and spoken word listening.

Do AirPods Max get hot? ›

When you use the device or charge the battery, the device might get warm. This warmer temperature is normal.

What headphones sound better than AirPods Max? ›

The quick list
  • Best overall. Sony WH-1000XM5. $259.99. at Walmart. $328. ...
  • Best noise cancelling. Bose QuietComfort Ultra Headphones. $379. at Amazon. $379. ...
  • Best battery life. Sennheiser Momentum 4 Wireless. $289.99. at Amazon. $379.95. ...
  • Best for audiophiles. Mark Levinson No. 5909. $999. ...
  • Best for luxury. Focal Bathys. $589.95. at zZounds.
May 10, 2024

What is the benefit of Apple AirPods Max? ›

To cancel unwanted external sound, AirPods Max use a total of six outward-facing microphones to detect noise in your environment, and two inward-facing microphones to measure what you're hearing. Beamforming microphones help isolate your voice on phone calls, so it's heard clearly — even in windy situations.

How long will Airpod Max last? ›

Your AirPods Max can get up to 20 hours of listening time, talk time, or movie playback when you have Active Noise Cancellation and spatial audio turned on. If you charge your AirPods Max for 5 minutes, you get around 1.5 hours of listening time.

What makes the Apple AirPods Max special? ›

AirPods Max combine high-fidelity audio with industry-leading Active Noise Cancellation to deliver an unparalleled listening experience. Each part of their custom-built driver works to produce sound with ultralow distortion across the audible range.

Is AirPods Pro Max better than AirPods Pro? ›

The Max are over-ears with better overall battery performance and have flatter, more even mids, so vocals and instruments sound accurate. They also have a better overall noise isolation performance.

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Author: Margart Wisoky

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Name: Margart Wisoky

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Job: Central Developer

Hobby: Machining, Pottery, Rafting, Cosplaying, Jogging, Taekwondo, Scouting

Introduction: My name is Margart Wisoky, I am a gorgeous, shiny, successful, beautiful, adventurous, excited, pleasant person who loves writing and wants to share my knowledge and understanding with you.