Wir feiern das 40-jährige Jubiläum der TR-808 Drum Machine
Es ist kaum zu glauben, dass eine Drum Machine, die 1980 auf den Markt kam, noch heute von Musik-, Kultur- und Design-Liebhabern verehrt wird. Vielen Dank an alle, die an die alte, originale 808 geglaubt haben, an die Künstler, die das Konzept auf ein völlig neues Level gehoben haben sowie an alle, die Musik lieben, die von der Roland TR-808 inspiriert wurde. Willkommen zur anhaltenden Geschichte der größten Drum Machine aller Zeiten. 40 Jahre – und kein bisschen leise.
Den Beat aufbauen: Auf den Spuren legendärer TR-808 Tracks
Sei dabei, wenn Arthur Baker, A Guy Called Gerald, Jimmy Jam und Terry Lewis, Jermain Dupri, Bobby Ross Avila, Cozmo D und Carl Craig die Mainstream-Hits und Underground-Klassiker aus ihren Diskografien analysieren.
TEIL 1
Der Ursprung
Japan, in den späten 1970ern
Ende der 70er dachte kaum jemand an eine "Drum Machine". Obwohl die Menschen zuhause Musik machten, taten sie dies überwiegend mit einem Klavier, einer Orgel oder einer Gitarre. Die meisten Haushalte besaßen zudem keine Möglichkeit, ein akustisches Schlagzeug zu verwenden. Es brauchte eine elektronische Drum Machine, die es Familien einfach und auf unterhaltsame Weise erlaubte, ihre Hausmusik um Rhythmen zu erweitern. Auf Basis dieser Überlegungen begann Roland, an der Entwicklung einer Rhythm Machine für alle zu arbeiten...
CR-78: Der
Vorreiter
Der CompuRhythm CR-78 kam 1978 auf den Markt und war die erste Roland Drum Machine, die Patterns erzeugen und abspeichern konnte. Obwohl er mit seiner Fülle an Walzer- und Bossa Nova-Patterns als Rhythmus-Begleitgerät für Orgeln konzipiert wurde, fand er unter etablierten Musikern großen Anklang – darunter Phil Collins, der den CR-78 Jahre später auf "In the Air Tonight" einsetzte.
Das Dilemma der Ingenieure
Als es darum ging, den Nachfolger des CR-78 zu entwerfen, setzte sich ein Team junger Roland-Ingenieure zusammen und tauschte Ideen aus. Unter der Leitung von Tadao Kikumoto (hier im Bild mit einem frühen Prototypen), entwickelte Hiro Nakamura die analogen Schaltkreise für das noch namenlose Produkt, das professionelle Musiker bei der Erstellung von Demos unterstützen sollte. Doch es gab ein Problem: die analoge Technik in den späten 70er Jahren war nicht ausgereift genug, um realistische Drumsounds zu erzeugen.
Der Sound
Das Ziel der neuen Machine – mittlerweile unter der Bezeichnung TR-808 – war es, realistische Drumsounds zu ermöglichen. Speicherchips (benötigt für die Wiedergabe gesampelter Aufnahmen echter Schlagzeugsounds) waren zu teuer. Also verwendeten die Ingenieure analoge Klangerzeugung, um die Soundparameter nachzubilden – zuerst auf dem Roland System-700 Modularsystem, anschließend über die analoge Schaltung der TR-808. Obwohl es sich um eine simple, aus der Not geborene Lösung handelte, war es exakt diese Entscheidung – analoge statt digitaler Technologie – die den Weg der Musik in den folgenden Jahren maßgeblich beeinflusste.
Die Geheimwaffe
Eigentlich galten Transistoren als "nicht spezifikationsgerecht". Trotzdem wurden diese von Roland gekauft und als Bestandteil der TR-808 Klangerzeugung eingesetzt. Obwohl sie nicht fehlerhaft waren, zeigten die Transistoren spezifische Eigenheiten, die der 808 ihren unverwechselbaren, knisternden Sound verliehen. Tatsächlich waren die winzigen Komponenten – bekannt als 2SC828-R – so essenziell für den finalen Sound, dass die TR-808 eingestellt werden musste, sobald der Vorrat an Transistoren aufgebraucht war. Zum Teil ist dies der Grund, warum moderne analoge Aufnahmen der TR-808 einer genauen Prüfung nur selten standhalten.
Der Sequencer
Wirf einen Blick auf die Frontplatte der TR-808. Dort siehst du die Bezeichnung "Rhythm Composer" – ein Hinweis auf die ursprüngliche Intention der Entwickler. Über die 16 farbigen Taster in einer Reihe konnten Musiker und Produzenten schnell und einfach ihre eigenen Beats programmieren (und speichern). So wurde die TR-808 zu einem einfach zugänglichen, eigenständigen und kreativen Instrument. Dies war zudem der erste Auftritt der Roland "TR-REC"-Methode zum Erstellen eines Drumbeats, die bis heute im Einsatz ist.
Der Lautsprecher-Killer
Da der 808-Sound analog erzeugt wurde, konnte man zahlreiche klangliche Anpassungen vornehmen – weniger Zischen auf der Hi-Hat, eine Extraportion Schmatzen auf der Snare sowie mehr Punch auf der Kickdrum. So war es möglich, das Decay der Kick zu verlängern, um den warmen Analogsound deutlicher hevortreten zu lassen. Auf diese Weise wurde die TR-808 zu etwas Besonderem, denn sie versetzte nicht nur die Luft, sondern auch die Menschen in Bewegung. Zur großen Freude der Lautsprecher-Hersteller sorgte eine voll aufgedrehte 808 zudem regelmäßig für zerstörte Lautsprechermembranen.
TEIL 2
Produktion
1980-1982
Die Roland TR-808 wurde offiziell nur zwei Jahre produziert – von 1980 bis 1982. Rund 12.000 Einheiten wurden hergestellt. Obwohl es bereits früh große Fans gab – etwa Yellow Magic Orchestra aus Japan – galt die 808 nicht als kommerzieller Erfolg. Es gab nicht wenige Stimmen, die mit dem Aufkommen der Drum Machine eine Bedrohung für professionelle Schlagzeuger beklagten. 1982 erschien die LinnDrum als Konkurrent zur TR-808 und setzte einen Trend weg von analogen hin zu digital gesampelten Drum Machines. Es sah so aus, als ob die Zeit der TR-808 vorüber sei...doch ironischerweise war ihr frühes Ende lediglich der Anfang.
Der Schöpfer
TADAO KIKUMOTO
40 Jahre nach Veröffentlichung der originalen TR-808 blickt Tadao Kikumoto zurück auf seine berühmteste Erfindung. Zudem spricht er über seine aktuellen Projekte, die unter anderem die Rückkehr zum ursprünglichen 808-Konzept beinhalten.
MEHR ERFAHREN
Voxel TR-808 by Meral Ezgi
TEIL 3
Crossover
MID-1980’S ONWARDS - ACCESS ALL AREAS
Nach der Einstellung der TR-808 zeigte sich ein gewohntes Bild: viele Geräte landeten in Second-Hand-Shops, wo sie schnell von jüngeren Künstlern ergattert wurden, die musikalische Traditionen und Regeln bewusst ignorierten, um etwas Neues zu erschaffen. Ab Mitte der 80er wurde der 808-Sound so zu einem festen Bestandteil der vielfältigen elektronischen Musikszene. Diese hatte nur eins im Sinn – Musik zum Tanzen und für Partys. Von Manchester bis Miami, über New York und Detroit – wir präsentieren die Personen und Musik, die maßgeblich zur 808-Legende beigetragen haben.
40 Jahre, eine Playlist
Wir feiern 40 Jahre voller großartiger Musik, erschaffen mit etwas Hilfe der TR-808.
TEIL 4
Erstellt auf der 808
Eintauchen in die Musik
Electro, Pop, Soul, Hip-Hop, Techno, Haus, Trap, Miami Bass und mehr – wenn du die gleichen Drums in unterschiedlichsten Musikgenres hörst, kannst du dir sicher sein, dass es sich um etwas Bedeutendes handelt. Über die Jahre schuf die TR-808 die Basis für unzählige Klassiker aus einer Vielzahl musikalischer Genres. Tauche ein in die Musik und finde heraus, warum die 808 diesen Tracks etwas ganz Besonderes verleiht.
TRY THE TR-808 IN YOUR BROWSER
(ALONG WITH OTHER ROLAND CLASSICS)
In celebration of our 50th Anniversary, Roland has collaborated with sound designer Yuri Suzuki to create Roland 50 Studio, a digital reworking of some of our most famous and influential devices. Explore the TR-808 right now, along with the SP-404MKII sampler, TB-303 Bass Line, and SH-101 synthesizer. You can even save the results to share with the world!
LEGENDÄRER SOUND.
KULTIGES GEAR.
808-Fanatiker aufgepasst: Bekleidet euch mit eurer Lieblings-Drum-Machine. Die TR-808-Kollektion mit tees, hats, und jackets wurde für Musiker und Grenzgänger entwickelt.
